Coop Himmelb(l)au, Interface

„Coop Himmelb(l)au ist keine Farbe, sondern die Idee Architektur mit Phantasie leicht und veränderbar wie Wolken zu machen.“ Dieses Credo bestimmte das Werk der Gruppe. Architektur solle leicht und veränderbar, wie Wolken, sein. Also flexibel, mobil, flüchtig, organisch. Ende der 1970er Jahre veränderte sich das Motto und der Fokus auf den totalen Raum: „Wir haben keine Lust, Biedermeier zu bauen. Nicht jetzt und zu keiner anderen Zeit. Wir haben es satt Palladio und andere historische Masken zu sehen, weil wir in der Architektur nicht all das ausschließen wollen, was unruhig macht. Wir wollen Architektur, die mehr hat. Wir wollen Architektur, die leuchtet, die sticht, die fetzt und unter Dehnung reißt. Architektur muss schluchtig, feurig, glatt, hart, brutal, rund, zärtlich, farbig, obszön, geil, träumend, vernähend, verfehrnend, naß, trocken und herzschlagend sein. Lebend oder tot. Wenn sie kalt ist, dann kalt wie ein Eisblock. Wenn sie heiß ist, dann so heiß wie ein Flammenflügel. Architektur muss brennen.“

Nach diesem Motto haben wir für CHBL eine Bühne, Framework und Layout geschaffen, um dieses immense Erbe zu tragen: bildgewaltig, laut, schroff, sanft, historisch, futuristisch, funktional, trotzdem einer ganz klaren Erzählung folgend. Die Geschichte, Entwicklung, Timelines, Features, ... und alles andere.

„Wenn wir von Schiffen sprechen, denken andere an Schiffbruch. Wir jedoch an vom Wind geblähte Segel. Wenn wir von Adlern sprechen, denken andere an Vögel. Wir aber sprechen von der Spannweite der Flügel. Wenn wir von schwarzen Panthern sprechen, denken andere an Raubtiere. Wir aber an die ungezähmte Gefährlichkeit von Architektur. Wenn wir von springenden Walen reden, denken andere an Saurier. Wir aber an das Fliegen von 30 Tonnen Gewicht. Wir finden Architektur nicht in einem Lexikon. Unsere Architektur ist dort zu finden, wo Gedanken schneller sind als die Hände, um sie zu begreifen.“

Wolf D. Prix

© Duccio Malagamba
© Hagen Ernstbrunner
© Coop Himmelb(l)au
© Coop Himmelb(l)au
© Duccio Malagamba